Peterles Geschichte

 
 

Peterle

Alma und Peterle vor der Tür zum Katzenhotel

Peterle als wir ihn gefunden haben

Peterle als wir ihn gefunden haben

Peterle endlich in Sicherheit

Das erste Mal Stehen

Peterle und Janne auf dem Weg nach Gießen

Peterles Oberschenkelbruch

Peterle in der Tierklinik Elversberg

Heute erzählen wir euch, warum das kleine Schaf Peterle seit 5 Wochen bei uns ist:

Es ist dunkel, es nieselt immer wieder, es ist kalt... Selbst mit einem Mantel frieren wir, während wir gegen 21 Uhr auf dem Weg nach Hause sind.

Du, kleiner Mann, lagst bereits Stunden auf einem kalten, nassen Anhänger und warst dem Tod so nahe, dass niemand glaubte, dass du noch einmal zurück unter die Lebenden kommen würdest. Als wir dich entdeckten, wurdest du mit deinem toten Geschwisterchen bereitgelegt, damit der Abdecker dich mitnehmen kann. Aber du atmetest noch, und als wir mit der Taschenlampe in deine Äuglein leuchteten, konnten wir unseren Augen nicht trauen. In dir war Leben! Du warst am Leben! Du bist am Leben!

Das darf doch nicht wahr sein! Schnell stand fest, dass wir dich sicherlich nicht deinem Schicksal überlassen wollen! Alles ging ganz schnell, und plötzlich lagst du auf unserem Tisch im Katzenhotel. Deine Körpertemperatur lag bei 33,5 Grad, du atmetest schwer, dein Blick war starr, aber gleichzeitig voller Hoffnung. Deine Rippen waren so deutlich zu spüren, dass klar war, dass du nicht richtig gefüttert wurdest. Zu dem Zeitpunkt warst du von Würmern befallen und hattest starken Durchfall. Um dich zu stabilisieren, gaben wir dir Infusionen und richteten ein weiches Bettchen mit Rotlichtlampe her, unter der du hoffentlich langsam wieder ins Leben zurückfinden konntest. Fressen wolltest du anfangs nicht wirklich viel… Das Einzige, was dir immer schmeckte und bis heute noch immer schmeckt, sind Karotten. Die liebst du so sehr! Zudem hast du dich zu Beginn total über Petersilie gefreut und einiges davon gefressen, weshalb wir dich schnell auf den Namen „Peterle“ tauften. In der ersten Nacht wurde Lous Babyphone mit Kamera zu Peterles Schafphone, damit wir dich rund um die Uhr beobachten und bei beunruhigendem Verhalten handeln konnten. Janne war in den ersten Nächten alle 3 Stunden bei dir, um zu kontrollieren, dass alles okay war.

24 Stunden nach deiner Ankunft bei uns, konntest du das erste Mal wieder stehen, obwohl dein Körper sehr schwach war. Janne telefonierte mit einigen Tierärzten, die sich mit deinen Blutwerten/Kotbefunden bekannt machten, um nach einer Therapie für dich zu suchen. Nach 3 Tagen war klar, dass es nur dann eine Chance zum Überleben für dich geben kann, wenn wir eine Bluttransfusion durchführen. Dies taten wir dann auch. Kalle, eines unserer Merinoschafe, spendete dir 500ml Blut. Und als wir nach ein paar Tagen immer sicherer waren, dass du es geschafft hast und über den Berg bist, bekamst du eine schwere Kolik. Du stelltest das Essen ein, knirschtest mit den Zähnen und bereitetest uns viele Sorgen. Wichtig ist an dieser Stelle zu wissen, dass Schafe Schmerzen absolut genauso wahrnehmen wie wir, diese jedoch gar nicht bis kaum äußern. Zähneknirschen gehört zu den wenigen Anzeichen für Schmerzen beim Schaf! Janne telefonierte also wieder regelmäßig mit der Wiederkäuer-Klinik in Gießen, sowie weiteren Tierärzten, denen so langsam aber sicher auch der Rat ausging. Samstags setzte sich Janne also ins Auto und fuhr nach Gießen, um dich vor Ort untersuchen zu lassen. Dort fand man nicht viel mehr, als das, was wir bereits wussten, aber wir waren sicher, dass wir alles getan hatten, was wir hätten tun können. Du kämpftest ein paar Tage mit der Kolik und schafftest es letztendlich auch mit ganz viel Liebe und Hoffnung, diese zu überstehen. Zu diesem Zeitpunkt konntest du jedoch noch nicht selbst aufstehen oder dich hinlegen, da deine Muskulatur nach wie vor stark geschwächt war.

Zwei Wochen vergingen, und wir entschieden uns dazu, Alma auf den Hof zu holen, damit sie dir Gesellschaft leisten kann. Wir waren so glücklich zu sehen, wie ihr euch auf Anhieb verstanden habt und seither eure Tage gemeinsam verbringt. Gemeinsam übten wir das Gassi gehen an der Leine. Wir brachten euch auf Wiesen, tobten mit euch über den Hof, kuschelten im Stroh und waren gerührt, als wir vor einer Woche das erste Mal morgens in den Stall kamen, und du es scheinbar aus eigener Kraft geschafft hattest, aufzustehen. Nach und nach konntest du wieder rennen, und deine Lebensfreude strahlte immer weiter. Wir waren sicher, dass wir es geschafft haben. Dass es jetzt nur eine Frage der Zeit war, bis du gesund genug bist, um ohne Mantel und ohne Medikamente auszukommen.

Und dann der Schock… Heute Morgen kamen wir in den Stall, du lagst noch, was nicht sehr ungewöhnlich für dich ist. Als du aufstandest, bemerkten wir ein Humpeln. Bei näherem Betrachten sah man, wie dein Bein förmlich wackelte, und als Janne in die Praxis fuhr, um ein Röntgenbild zu machen, bestätigte sich der Verdacht. Du hast dir heute Nacht, keine Ahnung wie, deinen Oberschenkelknochen gebrochen.

Wir sind fassungslos, traurig, aber dennoch hoffnungsvoll! Wir telefonieren bereits den Tag über mit verschiedenen Ärzten und der Verdacht liegt nahe, dass Peters Knochen durch die starke Unterernährung weich und brüchig sind, wodurch ein Bruch schneller zustande kommen kann. Wir können uns nicht erklären, wie das passiert sein kann, und hoffen einfach nur, dass dieser kleine, aber doch so große Kämpfer endlich sagen kann, dass er es geschafft hat! Leider sind Narkosen bei Wiederkäuern riskant, weshalb wir uns große Sorgen machen. Deshalb brauchen wir alle gedrückten Daumen für Peterchen.

Wir werden euch hoffentlich noch viel von diesem kleinen Wunder erzählen dürfen…

Wie ihr euch vorstellen könnt, sind all diese Behandlungen nicht gerade günstig und vor Allem die Operation wird sicherlich sehr teuer werden.

Wir freuen uns demnach über jede helfende finanzielle Unterstützung!

Gerne könnt ihr etwas überweisen oder per Paypal spenden.

https://erlebnishof-gerhardsbrunn.de/spenden-partner

Bis bald!


UPDATE

Unser Peterle hat es vorerst geschafft! ❤️😂😘🥳

Am Mittwoch war erneut ein bedeutender und kritischer Moment in dem jungen Leben unseres Peterle. Sein gebrochenes Bein wurde von Dr. Karl Scherer in der Tierklinik Elversberg operiert.

Es war eine reine Achterbahn der Gefühle und der Anspannung und Angst um sein Leben.

Die Narkose bei Wiederkäuern ist nicht so einfach wie bei Kleintieren. Es muss sehr viel beachtet werden und wenn die Routine mit diesen Tieren fehlt, ist es immer doppelt so anstrengend. Dank der engagierten Ärzte der Uniklinik Gießen wurden wir aber vor und während des Eingriffs beraten.

Und dann ging alles ganz schnell, Peterle lag auf dem OP-Tisch, angeschlossen an vielen Maschinen, Pumpen und Schläuchen!

Wie ihr ja schon im ersten Post gelesen habt, wurde Peterle sehr schlecht und fachunkundig gehalten. Seine Knochen konnten sich nicht wirklich gut entwickeln. Dieses Problem zeigte sich auch in der Operation. Dr. Scherer und sein Team hatten große Probleme, den Knochen wieder zu reparieren. Die Gefahr eines erneuten Bruches ist so groß, dass wir noch etwas vorsichtig mit unserer Freude sein sollten.

Aber: Peterle hat es wieder einmal geschafft und sich gegen den Tod durchgesetzt! Ich würde sagen es steht 2:0 für Peterle! 😂

Ein riesen Dank geht an die Tierklinik Elversberg für ihren Beitrag zum Tierschutz und für die tolle Zusammenarbeit! Ihr seid einfach so geil! 😉

Wir würden Peterle auch gerne sagen, dass ganz viele Menschen die Operation durch ihre Spenden ermöglicht haben! Wenn er nur wüsste, wieviele Fans er hat! 😂 wir danken euch in seinem Namen.

Und jetzt euch allen ein schönes Wochenende und viel Spaß mit den Bildern!